Sonntag, 11. März 2012

Tschüss

Na so was, da bloggt es auf dem Dorfpfarrerblog einfach weiter ohne, dass ich das war.

Stimmt aber auch nicht ganz, ich war das schon aber auch wieder nicht, weil posterous ein paar wenige Schnipsel einfach automatisch hier hochgeladen hat (was ich vor langer Zeit mal so einstellte und längst wieder vergessen hatte und damit das Blog künstlich und ungewollt am Leben hielt.)

Lange Rede kurzer Sinn: Hier ist ab sofort ganz Schluss. Da aus meinem Dorfpfarrerdasein, ein Stadtteilpfarrerdasein wurde, wären neue Einträge ja bloßer Etikettenschwindel.

Wer sehen will, was mich beruflich so umtreibt, der surfe auf www.philippus-mainz.de

Und sollte ich bezeigen mal wieder ein neuer Blog entstehen, dann gibt´s hier noch eine aller, aller, allerletzte Meldung.

Montag, 30. Januar 2012

Frühkindlicher Synkretismus

Dass der Himmel des Sohnes von dem lieben Gott ebenso bevölkert wird wie von Darth Vader und der Frau Holle, daran habe ich mich ja langsam gewöhnt. Und kaum hat man sich damit abgefunden (und hofft auf die Kompetenz der Relilehrer der Grundschule), stellt mich die Tochter schon vor die nächste harte Aufgabe. 

Ihre These: Weihnachten und Flaschentag (ihr Wort für Fassenacht) sind genau dasselbe.

Aber ein Weihnachten gibt es doch Geschenke versuche ich zu intervenieren. Am Flaschentag auch, nämlich Bonbons, kontert sie. Ok, aber an Fassenacht verkleiden sich die Kinder. Und an Weihnachten spielen alle Hirte und Schaf. Punkt an sie - während das mich wurmt, vermerke ich über die hyperrealistische Darstellung des Krippenspiels nachzudenken.

Damit Zeit für mein Schlussplädoyer: Weihnachten kommt schließlich Jesus auf die Welt und außerdem haben wir da einen Baum. Das sollte sitzen: Durchatmen.

Am Flaschentag darf sich das Jesusbaby verkleiden (als Schaf nämlich) und das miut dem Baum wird zum echten Problem: Der Vater (also ich) soll da auch einen Baum ins Wohnzimmer stellen, sie schmückt ihn dann gemeinsam mit dem Bruder.

Also, wie die Sache aussieht, mache ich mich auf die Suche nach einem Tannebaum, gehe diesen Flaschentag als Schaf und hoffe weiterhin auf die Kompetenz oder das Humorverständnis der Relilehrer.

Sonntag, 29. Januar 2012

Eine Taufe an man sich erinnert

Ein Täufling im Trotzalter und krank ist eine explosive Mischung. Jedenfalls wollte die kleine sich heute im Gottesdienst partout nicht taufen lassen.

Da atmet man erstmal tief ein und aus.

Aber "Taufe" soll ja etwas sein, dass stark macht und zu einem guten Stand im Leben führt und das letzte,w as man wollen kann ist ein "Zwangstauftrauma". Also wurde der Taufakt erstmal verschoben.Nach dem Gottesdienst war dann die Zeit, ein wenig im Wasser zu "plantschen", sich das Ganze nochmal anzuhören, zu fragen, warum denn der großen Mann diesen häßlichen schwarzen Mantel anhat. Und als dann das Kuscheltier (es heißt jetzt "Schneetiger"), sich getraut hat, das alles mal auszuprobieren, war die Lust es nachzumachen auch da.

Und das gleich so, dass eine Zugabe gefordert wurde: "Noch mal!!!" 

Sonntag, 22. Januar 2012

Lieder verraten

Seit gestern glaube ich, dass Kleinkinder sehr wohl ironiefähig sind. Warum? wegen dieser Kleinen Szenen:

Tochter (3): Du Vater (ja so nennt sie mich, wil sie weiß, dass mich das nervt), wir spielen Lieder verraten"

Vater: Lieder verraten?

Tochter (beginnt sehr laut und sehr schief zu singen): Häääänsel und Greeetel verirrten sich im Wald.

Pause

Tochter: Was ist das für ein Lied?

Vater (verwirrt): Hänsel und Gretel?

Tochter (grinst): Ne, Dornröschen. 

Montag, 19. Dezember 2011

Impfen

Heute am Telefon: Hallo, ich will mein Kind impfen lassen.

Da sind sie hier falsch.

Nein, ganz sicher nicht. (Vorwurfsvoll) wir hatten auch schon telefoniert und jetzt will ich einen Termin um es impfen lassen.

Sie sind hier im Ev. Pfarramt nicht bei einem Arzt.

Oh Mist, ich meinte "taufen".

Montag, 10. Oktober 2011

Jeden Tag ein kleiner Abschied oder Joggen im Nieselregen

Heute: Die vermeintlich letzte Joggingrunde im Vogelsberg. 

Kaum zu glauben aber wahr. Die Mischung aus wirklich schöner Landschaft, kleinen Hügeln, Seen, langem Fahrradweg und IPhone GPS Spielerei mit Opernvollbeschallung haben mich das letzte halbe Jahr zum regelmäßigen Läufer gemacht. Vom Marathon bin ich zwar noch so weit entfernt wie von flotten Zeiten und trotzdem stolz auf die 10km Runden unter einer Stunde. Hat Spaß (und manchmal Muskelkater) die Seite an mir und des Vogelsberges.

30
 

Sonntag, 9. Oktober 2011

Landrat bleibt das Stichwort

So ein Landrat, den man laut Benachrichtung wählen soll, aber nicht könnte (siehe vorherigen Post) und darf (ebenda), der hat ja einen Vorgänger -  könnte natürlich auch eine Vorgängerin sein, aber das ist ja leider nicht so wahnsinnig häufig.

Mit diesem hat der Dorfpfarrer immer mal wieder zu tun, nämlich wenn Menschen aus der Gemeinde sehr alt werden, dann trifft man sich beim Geburtstagsbesuch. Und wenn Kirchen sehr alt werden, kann das auch passieren.

In unserem Fall war das sinnvoll, weil ja Kirchen- und Dorfjubiläum in "einem Aufwasch" gefeiert wurden. Und deshalb war es angebracht, dass der Landrat da ein kurzer Grußwort spricht (manche singen das auch, aber das ist eine andere Geschichte). 

Und diese Rede war so nachhaltig beeindruckend, dass sie nicht verloren gehen soll. Ich versuche eine kurze Zusammenfassung des Hauptteils.

Der Landrat freute sich hier in Crainfeld zu sein, zu einem solche Fest. Denn von hier stamme sein ehemaliger Ausbilder. Er habe ja Schreiner gelernt, also einen ordentlichen Beruf, den er mit viel Freude ausgeübt habe. Aber dazu habe es eben einer harten Ausbildungszeit bedurft. Und deshalb erinnere er sich gerne an Herrn M von hier, denn von dem müsse man einfach sagen: "Der Herr M, das ist einfach ein Mensch!" Denn  so selbstverständlich sei das nicht. Früher hätte auch viele Ausbilder Ohrfeigen verteilt. Aber nicht so sein Ausbilder...

Das Zitat wiederholte sich dann noch ein paar mal, die logische Verbindung der Freude da zu sein, weil hier dieser "Mensch" herstamme und immer noch lebe wurde noch mehrmals paraphrasiert. Als mir das Zuhören immer schwerer fiel, erwähnte - so viel Fairness muss sein -  der Redner noch, das die Kirche 1000 Jahre alt werde und das ein besonderer Grund zum Feiern sei.

Vielleicht muss ich meine hohen Ideale das Wahlrecht als Wahlpflicht zu vestehen doch noch mal überdenken.