Dienstag, 19. Juli 2011

Palim Palim

Schade. Da habe ich mir das Argument so gut zurecht gelegt und so schlüssig vorgetragen.
Ich weiß ja nicht, ob das bekannt ist. Viele Sintis oder Romas klingeln hier mit der immergleichen Story - ein Verwandter ist leider überraschend verstorben, oft in Norddeutschland oder in Holland. Und da wolle man hin, hat aber gerade die Kohle nicht. Wenn der Pfarrer aber schnell die 50 Euro leiht, überweist sie die reiche Verwandtschaft gleich nach der Beisetzung. Mit diesem schweren Schicksal sind sie aber nicht allein. Sie teilen es mit erstaunlich vielen Bewohnern des Campingplatzes ums Eck. Da scheinen alle Verwandten geradezu drauf zu warten, bis der Camper in Nieder-Moos ist, gerade kein Benzin mehr im Tank und ein Problem mit der Lesbarkeit seines Bankkartenmagnetstreifens hat, um dann das Zeitliche zu segnen. Die lebten oft im Ruhrgebiet.
Wenn das alles wahr wäre, man müsste sich ja ernsthaft Sorgen um den Fortbestand von Sinti-, Roma- und Camperverwandten machen. Aber das nur so nebenbei.
Weil die alle aber hier so oft im Pfarrhaus klingeln, finde ich es nur mehr als gerecht, dass einem wenigstens die Zeugen Jehovas in Ruhe lassen (auch wenn die erstmal kein Benzingeld wollen).

Das Argument lassen die zwei freundlichen Damen mit dem Wachturm in der Hand aber nicht gelten.
Mehr noch, sie wirken irgendwie beleidigt. Auch ein versöhnliches "Komm, Schwamm drüber, die Welt geht doch eh bald unter" motiviert sie nicht mehr, den Missionsversuch fortzusetzen.

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