Sonntag, 9. Oktober 2011

Wer die Wahl hat, hat die Qual

und die bleibt mir Gott sei Dank erspart. Der Reihe nach:

Im Vogelsberg steht die Wahl des neuen Landrats an. Ich empfinde Wahlen stets als Recht, das die moralische und politische Pflicht mit sich bringt, es wahrzunehmen. Hey, in Lybien und Syrien sterben Leute, weil sie genau das wollen und viele bei uns hat das Wählen müde gemacht? Das ist mir unverständlich. Soviel zur Überzeugung. 

Und deshalb bin ich recht froh darüber, dass ich der Aufforderung meiner "Wahlpflicht" nicht mehr nachkommen darf (wir ziehen vorher um).

Der Grund liegt in einer unglücklichen Kandidaten-Parteien-Konstaellation. Ich will hoffen, dass die nicht repräsentativ ist. Ich müsste sonst das Ganze mit der "Wahlpflicht" gründlich überdenken.

Der erste Kandidat gehört einer Partei an, die ich nicht wählen kann. Mit der Idee bei Grußwortreden Karl-Moik-Weisen-trällernd auf sich aufmerksam zu machen, konnte er bei mir auch nicht so recht punkten. Gut, ein Bierzelt zum Kochen bringen kann er, aber qualifiziert ihn das zum Landrat?

Den zweiten habe ich mal bei einer Wahlkampfveranstaltung gefragt, was eigentlich die Aufgaben eines Landrates so sind, wie sich das Parlament zusammensetzt und wie die Kompetenz und Aufgabeverteilung so aussieht. Ich wollte ihn nicht ärgern. Ich wollte das ehrlich wissen. Darauf wollte oder konnte er mir aber nicht antworten. Seine Partei ginge ja schon, aber kann man einen Kandidaten wählen, der nicht weiß, was er dann eigentlich machen darf (vom Wollen ganz zu schweigen, so weit kamen wir ja leider nicht)?

Wahrscheinlich hätte ich den Rat einer uralten Frau aus der Gemeinde gefolgt. Die ging immer, wenn es ihr nicht möglich einer Partei oder Politikern das Vertrauen zu geben, in die Wahlkabine und hat das so auf dem rosafarbenen Zettel kundgetan - zur Freude der Auszähler auch gerne mittels ausführlicher Erläueterung. Habe ich ja auch gemacht, nur eben ohne Kabine und Zettel.

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