Donnerstag, 1. September 2011

Ein El Kurdi namens Hartmut

gab sich in Crainfeld ein Stelldichein. Und das freut den Dorfpfarrer im Nachhinein ganz besonders. Der Grund der Lesung des Kind

erbuch- und Kolumnenautors sowie Regisuers und Schauspielers hatte seinen Anlass im Festkalender der 1000Jahr Feierlichkeiten unseres Dorfes. Hartmut El Kurdi verbrachte als Kind eine kurze Zeit in Crainfeld und so entsand die Ide

e ihn mal wieder in seine "alte Heimat" einzuladen.

Für mich eine tolle Begegnung, inspirierend und erfrischend. Mir tut das einfach gut auf kreative Menschen zu treffen und wenn sie sich dann noch als so easy going raustellen, ergibt das nette Abende.

Für uns als Dorf und Kirchengemeinde eine spannende Angelegenheit. Denn es führt ja ein mehr bewegtes Leben zu El Kurdis Existenz. Nämlich das der  Urcrainfelderin Luzie Althaus, die dem Elend des Dorfes entfliehen wollte, als Au-Pair nach England ging, da einen jordanischen Offizier lieben lernte, deshalb mit dem in Jordanien und London lebte und schließlich nach Scheitern der Ehe mit Klein Hartmut Zuflucht bei der Oma in Crainfeld suchte, um weiter nach Kassel zu ziehen. Eine besondere Biographie war da für ein Wochenende auf einmal wieder ganz präsent, die in ihrer Lebensbewätigung so eine ganz andere Strategie probiert hat wie das gewohntere weil weit verbreitete Mantra "Wir müssen die Dinge ertragen, die Gott uns besch(w)ert. Ob sie das glücklich gemacht hat? Wer weiß... Indirekt hat sie sicher zu tollen Texten geführt, ein Erfahrungsschatz aus den ihr Sohn als Autor zu schöpfen weiß.

Und so war der Besuch auch bereichend, weil wir so zu einer Veranstaltung der ungewohnten Art kamen: einer Lesung mit den eben diesen Texten Hartmut El Kurdis. Ich fühlte mich dabei an meine Anfänge in Crainfeld erinnert, nicht dass ich tolle Texte produzieren könnte, aber Dinge "auf Bühne oder Kanzel" zu bringen, die eigentlich, also auf den ersten Blick, so gar nicht passen; die gegen den Strich gebürstet sind und gerade deshalb reizvoll. Unser Publikum am Wochenende hat sich wohl erheblich von der Literturszene, die sich sonst so einfindet unterschieden. Und trotzdem (oder auch deshalb) waren alle begeistert. (Was natürlich an den Texten, wie der dramtsichen Vortragsart lag. ich bekomm ja leider keine Prozente dafür aber die Werbung mache ich trotzdem gerne: Hartmut El Kurdi liest schon großartig. Mir ging beim Hören erstmals auf wie dramaturgisch gestaltet viele Glossen daherkommen, wie eigen die Charaktäre sind, die beim Lesen alle lebendig werden) 

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P.S.: Das Bild hat übrigens unser rasender Reporter Stock gemacht. Am Telefon meinte er, es sei voll Action und wer angesichts der -nun ja- Armhaltung etwas denke, der habe ja keine Ahnung. Den Hitlergruß habe man nur im Stehen "gemacht". Im Sitzen sei das was ganz anderes. Aber das sind mindestens zwei andere Geschichten und eine davon ist auch sehr lustig.

 

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