Diese Kirchen heißen seltsam, Nordelbien würde man ja eher im Herrn der Ringe vermuten als in Norddeutschland. Das kommt daher, dass Luther bei der Umsetzung seiner Reformation im 16. Jahrhundert keine evangelische Bischöfe hatte, denn die waren und blieben katholisch. Aus der Not heraus erklärte er die Fürsten zu Vorstehern der evangelischen Kirche ihrer Region. Die hatten die Landeskirchen zu bilden und zu leiten. Viel hat sich geändert seitdem, in der Regel teilen sich Bischof und ein Kirchenparlament (die sogenannte Synode) den Job der Leitung. Die Grenzen der Kirchen blieben aber gleich und entsprechen damit in Ausdehnung und Namen den Fürstentümern der alten Zeit.
So ist das geklärt. Keine Angst, das muss man nicht gut finden und seit einigen Jahren ist Bewegung drin, manche Landeslirchen planen und Vollziehen eine Fusion. Ich selbst hoffe, dass am Ende dieses Prozesses eine wirkliche Evangelische Kirche Deutschlands steht.
Und man soll ja nicht alles so schwarz sehen wie ich das gerne tue. Die Landeskirchen zeigen ja immer wieder eine erfreuliche Fähigkeit zur Modernisierung. Sei es dass man in Niederhöchststadt attraktive Gottesdienste feiert oder mehr und mehr das Netz als Medium zur Kommunikation auch der frohen Botschaft begreift. Wer sehen will was ich meine, klickt auf die großartige Aktion der Kurhessen zum Buß- und Bettag oder die schöne Seite der Citykiche Schweinfurt oder unserem eigenen bescheidenen Youtubechanel.
Klar, dass soviel Innovation nicht immer gut gehen kann und manchmal ins unfreiwillig komische abdriftet. Der Versuch über die Tagung der Synode zu twittern scheint irgendwie misslungen. Bisher finden sich gerade mal 5 Follower ein (und heute geht das los). Drei scheinen irgendwie mit der Aktion direkt verbunden, tragen jedenfalls das Logo der Synodennews, ein Amimädel sucht hier nach Dates und ich bin gespannt was die Synode so an Modernem auf den Weg bringt.
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